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Pressemitteilung

Thüringer CSD-Gruppen schließen sich zu einem CSD Thüringen 2020 zusammen

Eine Parade und ein Rahmenprogramm im ganzen Land: Am 17. Oktober findet der erste CSD Thüringen statt

Auch die Thüringer Christopher Street Days (kurz: CSDs), welche bisher in Erfurt, Weimar, Jena und Gera geplant waren, können dieses Jahr aufgrund der Corona-Krise nicht wie gewohnt stattfinden. Dies bedeutet aber keineswegs, dass die queere Community im Freistaat um vier Events ärmer ist, sondern um eine besondere Veranstaltung reicher: die Gruppen, die in den jeweiligen Städten die Paraden organisieren, haben sich zusammengeschlossen, um dieses Jahr erstmalig am 17. Oktober einen CSD Thüringen auf die Beine zu stellen.

Den Organisator:innen ist es wichtig, dass auch in diesem Jahr die Möglichkeit der queeren Sichtbarkeit gegeben und mit einem bunten Programm auf die Community und ihre Anliegen aufmerksam gemacht wird. Deswegen wird dieser CSD als weitere Besonderheit ein Rahmenprogramm mit sich bringen, welches nicht nur in den vier gewohnten CSD-Städten, sondern in ganz Thüringen stattfinden wird. „So ist dieser CSD Thüringen nicht nur ein Zusammenschluss, sondern auch eine Erweiterung, um gerade jetzt in Corona-Zeiten ein verstärktes Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen“ erklärt Theresa Ertel, eine Sprecherin des CSD Thüringens. „Natürlich hat die Gesundheit der Demo-Teilnehmenden jederzeit Vorrang,“ ergänzt sie. Welche Stadt für die Parade selbst ausgewählt wird, steht noch nicht fest.

Die Corona-Pandemie trifft viele queere Menschen besonders hart. Ungeoutete oder Personen, die zu Hause nicht akzeptiert werden und vielleicht sogar Gewalt ausgesetzt sind, sind dazu gezwungen, viel Zeit daheim zu verbringen. Therapien und Verfahren zur Personenstandsänderung von Trans*-Personen sind ausgesetzt. Beratungszentren und andere Anlaufstellen, bei denen normalerweise Rat und Hilfe gesucht werden kann, sind nur online erreichbar oder haben ganz geschlossen. Diese und weitere Probleme treffen spezifisch Menschen aus der queeren Community. Aus diesem Grund haben sich die Organisator:innen dazu entschlossen, dass gerade dieses Jahr, welches derart durch die globale Pandemie geprägt ist, eine Veranstaltung wie ein CSD nicht ausfallen soll.

Der CSD Thüringen ist ein Zusammenschluss der vier bestehenden CSDs Erfurt, Weimar, Jena und Gera. Die Idee dazu entstand, als klar war, dass vorerst keine Veranstaltungen wie gewohnt stattfinden können. Die Gruppe verfolgt deswegen das Ziel, trotz der Pandemie dieses Jahr Sichtbarkeit, Information und Gehör für die queere Community zu schaffen. Dafür wird es dieses Jahr im Oktober erstmalig einen CSD Thüringen geben. Die Veranstaltungen des Rahmenprogramms sollen verteilt im ganzen Land stattfinden, die Parade selbst nur in einer Stadt.

Der Christopher Street Day, kurz „CSD“, ist eine Parade, deren Ursprung in den USA liegt. An diesem Tag finden Feste zu Ehren der Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transgendern, Intersexuellen, Asexuellen und Queeren statt. Der historische Ursprung liegt in der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street (New York), wo am 28. Juni 1969 Transsexuelle, Farbige und andere Minderheiten begannen, sich gegen staatlich legitimierte Polizeiwillkür zu wehren. Es war der Auftakt zu tagelangen Straßenschlachten, die einen Ausgangspunkt der modernen LSBTIQ*-Emanzipationsbewegung darstellen. In Deutschland fand der erste CSD 1978 statt. Die Bezeichnung „Christopher Street Day“ wird allerdings nur im deutschsprachigen Raum verwendet, im Rest der Welt ist der Begriff „Pride Parade“ geläufig.

Weitere Infos finden sich auf der Website www.csd-thueringen.de sowie den Social Media Kanälen auf Facebook (@csdthueringen) und Instagram (@csdthueringen).