Auch in diesem Jahr finden in Thüringen wieder in verschiedenen Städten Veranstaltungen zum Christopher Street Day (CSD) statt. Sie erinnern an jenen ersten großen Aufstand im Sommer 1969, als sich homosexuelle Menschen und andere "sexuelle Minderheiten" gegen staatlich legitimierte Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt zur Wehr setzten. Die seither jährlichen weltweiten Demonstrationen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen Menschen (LSBT*I) setzen sich gegen Diskriminierung und für gesellschaftliche Veränderungen ein. Gleichzeitig machen sie die Vielfalt auch innerhalb der LSBT*I-Gruppen sichtbar.
Mit dem Wunsch, diese Vielfalt auch in Thüringen weithin öffentlich zu demonstrieren, freuen wir uns, dass sich nach einer ersten Absage für eine CSD-Demonstration in Erfurt, nun kurzfristig ein Bündnis gefunden hat, um die Demo am 29. Juni in der Landeshauptstadt noch zu realisieren. Jedoch sind wir über die federführende Position von Parteien bzw. deren Jugendorganisationen – insbesondere in einem Wahljahr – beunruhigt.
Selbstverständlich sind wir erfreut darüber, dass die Themen des Aufstandes von 1969 den Weg in die Programme vieler demokratischer Parteien gefunden haben. Doch nach unserem Verständnis ist der Christopher Street Day zunächst eine soziale Bewegung von LSBT*I für LSBT*I. Nur die Vertretung eigener Interessen, frei von ideologischen Grenzen, kann authentisch und zielführend sein. Dies zeigen nicht zuletzt die immer stärker werdenden Vorwürfe von Instrumentalisierung, Angepasstheit sowie Kommerzialisierung vieler CSDs und LSBT*I-Organisationen. Auch die Frage, ob die gewünschten gesellschaftlichen Veränderungen im Dialog mit den oder aber gegen die Parteien erreicht werden können, stellt sich nicht erst seit dem Ausschluss bestimmter Parteien von CSD-Veranstaltungen (z.B. in Berlin und Köln).
Wir rufen daher ALLE MENSCHEN auf, sich für die CSD-Veranstaltungen in Erfurt zu engagieren!: auf Organisationstreffen, mit Veranstaltungen, durch bunte Teilnahmen am Demonstrationszug, kreative Aktionen und durch Beteiligung an Diskussionen. Kollektiv und solidarisch können wir so eintreten für Menschenrechte, gegen Diskriminierung und für gesellschaftliche Veränderungen.
das Organisations-Team
zu den Weimarer Veranstaltungen
zum CSD Thüringen 2013
- nächstes Organisations-Treffen zu den Erfurter Veranstaltungen:
Dienstag, 11. Juni, 18 Uhr, filler, Schillerstr. 44, Erfurt - nächstes Organisations-Treffen zu den Weimarer Veranstaltungen:
Dienstag, 18. Juni, 18 Uhr, AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen, Erfurter Str. 17, Weimar