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CSD Weimar 2012
Medienmittelung vom 07.08.2012
Der Politik einen Schritt voraus. In Weimar beginnen am Wochenende die Veranstaltungen zum diesjährigen Christopher Street Day (CSD) der Stadt.

(Download als PDF-Datei)

Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Wolf, bietet der CSD Weimar ab Samstag zwei Wochen lang politische und kulturelle Veranstaltungen, deren Höhepunkte das Straßenfest und die Demonstration am 25. August 2012 sind.

Auch in diesem Jahr wollen die Organisator_innen an jenen ersten großen Aufstand von homosexuellen Menschen erinnern, der den Beginn ihrer modernen Emanzipationsbewegung markiert. „Mit dem Motto ‚Mensch sein’ möchten wir uns gegen jede Form von Schubladendenken aussprechen“ erklärte Matthias Gothe vom CSD Organisationsteam. „Wir alle sind Menschen – es gibt keine Abgrenzung und niemand sollte sich heutzutage noch in Kategorien einsortieren müssen“, so Gothe weiter. Während sich die Politik sehr mühsam und fast ausschließlich nur unter Druck des Bundesverfassungsgerichtes einer Gleichstellung annähert, fordert der CSD Weimar die Anerkennung aller Beziehungs- und Familienformen, in denen zwei oder mehr Menschen verantwortungsvoll miteinander leben wollen. Hierzu zählt selbstverständlich auch, dass Elternschaft nicht von sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität abhängig gemacht werden darf. „Familie ist, wo Kinder liebevoll aufwachsen können“ bringt es Gothe auf den Punkt. Die überwiegend ehrenamtlich tätigen CSD-Organisator_innen legten besonderen Wert darauf, dass die aufgestellten Forderungen, aus der schwul-lesbisch-trans* Gemeinschaft selbst kommen und nicht abstrakt am Reißbrett formuliert wurden.

Madlen Nagel, Projektkoordinatorin der AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen freut sich über die Aufnahme des Themas Blutspende in den Forderungskatalog: „Vernünftig ist eine Befragung aller Blutspender_innen nach ihrem tatsächlichen Risikoverhalten und eine Abkehr von der pauschalen und diskriminierenden Zuordnung aller Männer, die Sex mit Männern haben, zu einer Risikogruppe“ sagte Nagel.

Ein weiterer Schwerpunkt des diesjährigen Christopher Street Day wird der vorurteilsfreie Umgang und die Stärkung der Rechte von Trans*sexuellen sein.

Die Anliegen der Organisator_innen spiegeln sich in einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm wider. Matthias Gothe versicherte „wir wollen den CSD Weimar so gestaltet, dass er Information und Spass mühelos miteinander verbindet. Von Lesungen und einer Kinoveranstaltung über Podiumsdiskussionen bis hin zur Auftakt- und Abschlussparty ist das Programm genauso vielfältig wie wir“

Alle Forderungen, der komplette Veranstaltungskalender sowie weitere Informationen, finden sich auf der Website www.csd-weimar.de

Zum Hintergrund des Christopher Street Day:

Die Veranstaltungen zum Christopher Street Day (CSD) erinnern in zahlreichen Ländern der Welt an den ersten großen Aufstand von homosexuellen Menschen gegen eine staatlich legitimierte und mit Polizeieinsatz praktizierte Diskriminierung: Am Montag, den 28. Juni 1969 widersetzen sie sich, in der New Yorker Christopher Street, einer Razzia in der Bar „Stonewall In“. Die folgenden fünftägigen Auseinandersetzungen markierten den Beginn der modernen Homosexuellenbewegung.

Trotz aller Fortschritte in der Gleichstellung erleben nicht-heterosexuelle Menschen auch heute noch in Deutschland eine Schlechterbehandlung. So lehnte der Deutsche Bundestag in diesem Jahr – bezeichnenderweise genau am Jahrestag der Stonewall-Aufstände – mit Regierungsmehrheit einen Antrag ab, in dem Eingetragene Lebenspartnerschaften Ehen gleichgestellt werden sollten. Durch diese, erneut staatlich legitimierte, Diskriminierung erfahren homosexuelle Menschen erhebliche Nachteile u.a. bei der Einkommenssteuer.

Weltweit sieht die Situation gleichwohl bedeutend bedrohlicher aus: So wird in sieben Ländern Homosexualität mit der Todesstrafe bedroht. In mehreren Staaten, an prominenter Stelle ist hier Russland zu nennen, wurden kürzlich Gesetze gegen „Werbung“ für Homosexualität erlassen und somit Aufklärungsarbeit verboten

Kontakt

AG CSD Weimar 2012

c/o AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen e.V.
Erfurter Straße 17
99423 Weimar
Pressekontakt: Madlen Nagel
eMail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Internet: www.csd-weimar.de
Telefon: 03643 / 853535
Fax: 03643 / 853636